3. Kammerkonzert
Zu Schumanns Geburtstag II
14. November 2010 - 11.30 Uhr
Auditorium im Kunstquartier Hagen
Programm:
Robert Schumann: Streichquartett a-Moll op. 41/1
Max Reger: Klarinettenquintett A-Dur op. 146
Werner Hußendörfer, Klarinette
Arionquartett:
Mischa Nodelman und Nicola Borsche, Violinen
Susanne Schmickler, Viola
Walter Gödde, Violoncello
Einen 200-jährigen Geburtstag kann man gar nicht oft genug feiern, und so reiht sich das 3. Kammerkonzert mit einem feinsinnigen Programm in die diesjährigen Ehrungen Schumanns ein. Das Arionquartett spielt das erste Streichquartett des Komponisten, welches er 1842 nach dem gründlichen Studium der Quartette von Haydn, Mozart und Beethoven schrieb. Zwei weitere Quartette folgten und Schumann widmete sie allesamt Mendelssohn, dem das erste besonders gefallen haben soll.
Anschließend spielt das Arionquartett mit Werner Hußendörfer Regers Klarinettenquintett, das zu den wichtigsten seiner Gattung gehört. Es ist das letzte vollendete Werk des Komponisten. Sein nachdenklicher Grundton kontrastiert immer
wieder mit unerwarteter Heiterkeit und schwankt zwischen lieblicher Ruhe und schmerzvoller Resignation. Reger widmete das Quintett seinem engen Freund, dem Geiger Carl Wendling, der 1916 an der Uraufführung mitwirkte, die der Komponist selbst nicht mehr erlebte.
Kurzführung zum 3. Kammerkonzert
- Eine Symphonie der Farben - Nolde in Hagen
Wind trägt eisige Luft davon. Aufgepeitschte See zur Ruhe kommend. Helles Sonnenlicht bricht durch Weiten dunstigen Horizonts. Vereinzelt graue Wolken erinnern an Unwetter.
Die Kurzführung zum 3. Kammerkonzert lädt zu einer Reise an die raue nord-friesische See ein. Die See wie sie der Maler Emil Nolde (1867-1956) erlebt, und deren Stimmung er in seinen Seelandschaften bereits zu Beginn des 20. Jahrhundert einfängt. Diese Seelandschaften traten in Begleitung weiterer Highlights die Reise von Seebühl nach Hagen an. Sie sind noch bis zum 23. Januar 2011 im Zuge der großen Ausstellung "Nolde/Schumacher - Verwandte Seelen" auf zwei Etagen des Emil Schumacher Museums im Kunstquartier Hagen zu sehen.
Zeitlebens spürt der als Sohn eines nordfriesischen Bauern geborene Emil Nolde inhaltlich sowie technisch dem sinnlichen Naturerlebnis im künstlerischen Medium Malerei nach: "Ich wollte [...], dass die Farbe durch mich als Maler auf der Leinwand sich so folgerichtig auswirkt, wie die Natur selber ihre Gebilde schafft." In grandioser Weise ist ihm dieses bereits 1901 in dem Gemälde "Meeresstimmung" gelungen. Aus großen Farbflächen entwickelt er das Landschaftsmotiv. Ohne einfassende Konturen grenzen die Ölfarben direkt aneinander, heben sich voneinander ab, vermischen sich. Hier deutet sich bereits eine Tendenz der abstrakten Malerei an, die in der Farbflächenmalerei der amerikanischen abstrakten Expressionisten Mitte des 20. Jh. gipfelt.
Dieser von Nolde auf der Leinwand entwickelte Farbraum erfährt eine zusätzliche Dynamisierung über den sichtbar variierenden Pinselduktus. Zu dem Pinselstrich, den er bewusst als stilistisches Element eingesetzt, äußert sich Nolde 1948 in einem Artikel der Zeitschrift Spiegel: "Den Pinselstrich im Bild - die Handschrift - sah ich gern. Ganz nah gesehen, wollte ich an der Struktur und Reiz der Farbe gleiche sinnliche Freude erleben wie in einiger Entfernung am Bild." Farb- und Bildwirkung, die Emil Nolde hier anspricht, sollen in der Kurzführung vor den Originalen nachgespürt werden.
Die Führung wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung des Karl Ernst Osthaus Bundes.
Es führt die Kunsthistorikerin Saskia Lipps.
Kurzführung zum 3. Kammerkonzert
14. November 2010 - 11.00 Uhr
Treffpunkt: Foyer des Kunstquartiers Hagen
Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de

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