Samstag, 13. November 2010

Forschungsministerin Schavan für Verbot der Prä-Implantations-Diagnostik

"Ich bin davon überzeugt, dass sich der Mensch nicht selbst schafft"
Köln - Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat 
sich im Vorfeld des CDU-Parteitages in Karlsruhe für ein Verbot der 
Prä-Implantations-Diagnostik (PID) ausgesprochen. "Ich bin für ein 
Verbot der Prä-Implantations-Diagnostik", sagte die stellvertretende 
Parteivorsitzende dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). "Ich
bin überzeugt davon, dass sich der Mensch nicht selbst schafft und 
die Zulassung der PID immer größere Weiterungen haben wird. Am Ende 
entscheidet das Gewissen." Schavan fügte hinzu: "In den nächsten 
Monaten wird es darum gehen, auf der Grundlage unterschiedlicher 
Positionen zu einer Entscheidung im Bundestag zu kommen. Ich gehe 
davon aus, dass wir beim Parteitag eine sehr ernsthaft geführte 
Debatte erleben werden. Und solche Diskussionen sind wichtig, weil 
sie zentrale Fragen betreffen, die immer viel über das eigene 
Selbstverständnis aussagen. Wir sollten uns dafür wieder mehr Zeit 
nehmen."

   Schavan stellte sich damit gegen ihre Kabinetts-Kolleginnen, 
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und 
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (beide CDU). Sie 
unterstützen ebenso wie die Parlamentarischen Staatssekretäre 
Katherina Reiche, Peter Hintze und Ole Schröder einen 
Parteitags-Antrag, der sich für die begrenzte Zulassung der PID in 
Fällen schwerer erblicher Vorbelastung der betroffenen Eltern 
ausspricht. Anfang Juli hatte der Bundesgerichtshof geurteilt, dass 
die PID nicht gegen das Embryonenschutzgesetz verstößt. Deshalb muss 
der Bundestag jetzt neu entscheiden.

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