Dienstag, 9. November 2010

Karrierecoach: Chef sollte unter vier Augen kritisieren

Köln - Ein guter Chef kritisiert seine Mitarbeiter nur im Vier-Augen-Gespräch. Das sagt Volker Kitz, Coach und Autor des Buches "Ohne Chef ist auch keine Lösung" in einem Interview mit dem Magazin des "Kölner Stadt-Anzeiger".
Er kritisiert damit den Bundes-  finanzminister Wolfgang Schäuble, der in einer Pressekonferenz vor 
laufender Kamera seinen Sprecher Michael Offer düpierte. Offer trat 
darauf am Dienstag von seinem Amt zurück. Die Unbeherrschtheit 
Schäubles falle auf ihn selbst zurück. "Die meisten, die sich das 
Video der Pressekonferenz ansehen, lachen über Wolfgang Schäuble und 
nicht über seinen brüskierten Pressesprecher", sagt Kitz. Der habe 
übrigens gut auf den Angriff reagiert, indem er ruhig blieb. Ein 
Gegenangriff hätte nach Meinung Kitz' nur eine "Eskalationsspirale" 
ausgelöst. Mitarbeiter, die in der Öffentlichkeit unsachlich 
kritisiert werden, sollten das persönliche Gespräch mit dem Chef 
suchen. "Nicht sofort, besser einen Tag später, wenn sich die Gemüter
wieder beruhigt haben." Dabei sei wichtig, eigene Beobachtungen, 
Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken statt Vorwürfe zu machen. Ein 
guter Satz ist nach Aussage Kitz': "Wenn Sie mich vor den Kollegen 
kritisieren, fühle ich mich hilflos. Ich habe das Bedürfnis, dass 
mein Chef mich auch unterstützt, wenn ich Fehler mache, und wünsche 
mir, dass wir so etwas unter vier Augen klären."

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