Freitag, 12. November 2010

Hintze: Erbgut-Tests können menschliches Leid verhindern

Ex-CDU-Generalsekretär lehnt Verbot von Präimplantationsdiagnostik
(PID) ab

   Essen - Im Streit um Erbgut-Tests nach einer künstlichen Befruchtung  hat sich der frühere CDU-Generalsekretär Peter Hintze klar gegen das  von Parteichefin Angela Merkel befürwortete Verbot der  Präimplantationsdiagnostik (PID) ausgesprochen. `Das wäre aus meiner  Sicht ein Verstoß gegen die Menschenwürde der betroffenen Frauen",  sagte der Chef der NRW-Landesgruppe im Bundestag unmittelbar vor dem  CDU-Bundesparteitag in Karlsruhe den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe. Paaren, die mit schweren genetischen Vorbelastungen in der Familie  zu kämpfen hätten, `bei denen etwa eine qualvolle Totgeburt droht",  könne durch PID `schweres menschliches Leid erspart werden". Die Sorge, dass durch PID die Tür zum Designer-Baby aufgemacht  werde, teilt der ehemalige evangelische Pfarrer Hintze nicht.  `Dieser Begriff ist  abwegig, absurd und fern jeder  Lebenswirklichkeit", sagte er. Die Abgrenzung, ob eine befruchtete  Eizelle in den Mutterleib eingepflanzt werden soll oder nicht,  gelinge in der Praxis `überall auf der Welt sehr verantwortungsvoll.  Warum sollte das bei uns anders sein?" Hintze rät dem Gesetzgeber, dem Spruch des Bundesgerichtshofes zu  folgen, der PID im Sommer in engen Grenzen für zulässig erklärt hat;  etwa `um schwere genetische Schäden" zu verhindern. In Einzelfällen,  so Hintze, soll die Zulassung der PID an das Votum einer Ethik-Kommission gebunden werden.

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