Freitag, 15. Oktober 2010

Humorvoll - erotisch - fesselnd

Foto: Stefan Kühle

Premiere von "Cosi fan tutte" - am Theater Hagen, Samstag 16. Oktober 2010







Von Stephie Gärtner

Was passiert, wenn mir mein geliebtes Herzblatt nicht treu ist? Was passiert mit meinem Partner? Was passiert mit mir? Was passiert mit uns? Und in uns?




Eine Aufführung nicht nur für blind Verliebte, vorsichtige Skeptiker, gutglaeubige Jugendliche und Erfahrene ohne Hoffnung. 

Die populäre Ensemble - Oper Mozarts „Cosi fan tutte“ wurde 1790 uraufgeführt. Nach zahlreichen Bearbeitungen seither beginnt nun mit der Premiere am 16. 10 um 19.30 Uhr im Theater Hagen eine moderne Darstellung des Stueckes.

Zwei Offiziere (Guglielmo und Ferrando), die sich der Treue ihrer Ehefrauen (Fiordiligi und Dorabella) sicher sind, tauschen durch eine Wette mit einem Philosophen (Don Alfonso) gewissermaßen ihre Rollen und spielen ein verhängnisvolles Verführungsspiel. Sie verbringen mit den Frauen abgeschieden von der Zivilisation in einem gemütlichen Ferienhaus am Meer ein Wochenende und testen jeweils das Verantwortungsbewusstsein der Ehefrauen. Bedauernswerterweise werden die Frauen den Männern hinfällig. „Cosi fan tutte“ - „So machen es alle“. Die Gemahlinnen werden regelrecht zur Untreue provoziert, ohne dass der Wille, den Ehemann zu hintergehen, besteht, sodass die realistischen Handlungen vermutlich nicht zu Schuldzuweisungen von den Zuschauern führen. Ob die Ehepaare fuer einen Neuanfang der Beziehung bereit sind und wie sich dieser eventuell gestalten laesst, wird sich zeigen.

Durch das geniale Zusammenspiel der Handlungen mit der Musik, wie der musikalische Leiter Bernhard Steiner betont, wird der Zuschauer gefesselt und spielt innerpsychisch mit. In der turbulenten Auffuehrung wird die ganz einzigartige Verbundenheit von sich liebenden Menschen in ihren Beziehungen deutlich. So kann sich ein jeder Zuschauer mit einer oder gar mehreren Figuren identifizieren und sich somit selbst belehren oder sogar bestätigen. Fest steht, dass die Oper zum alltäglichen Vernunftdenken aufruft.


Sprache: italienisch mit deutschen Uebertiteln
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo da Ponte

Musikalische Leitung: Bernhard Steiner
Regie: Thomas Weber – Schallauer
Ausstattung: Sandra Linde

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