Trier kommt mit großer Berlin-Fraktion
Nur drei Tage nach dem Debüt der neuen Ischelandhalle beim 95:82 über
Ludwigsburg wartet das nächste Heimspiel auf Phoenix Hagen. In der Beko
Basketball Bundesliga treffen die Feuervögel auf die TBB Trier. Sprungball
ist am Mittwoch um 19 Uhr.
In Trier kann man es vermutlich längst nicht mehr hören, doch es fällt
einfach ins Auge: In der alten Römerstadt weht mehr als nur ein Hauch
Berliner Luft. An der Spitze steht mit Trainer Henrik Rödl ein echtes
Alba-Urgestein. Gleich vier ehemalige Berliner Spieler sind in seinem Kader
zu finden: Philip Zwiener, Oskar Faßler, Dragan Dojcin und Oliver Clay
wechselten an die Mosel.
Zwiener hat sich mit 14,2 Punkten gleich zum Topscorer seines Teams
entwickelt. Unterstützung bekommt der Forward vor allem durch die
Amerikaner Dru Joyce (12,3 Punkte), der auch drittbester Passgeber der Liga
ist, und Barry Stewart (8,2 Punkte) sowie Oskar Faßler (8,3 Punkte). Am
Brett stehen mit Dragan Dojcin und George Evans zwei überaus erfahrene
Akteure zur Verfügung. Komplettiert wird der Kader durch Maik Zirbes, John
Bynum und Samy Picard.
Der Saisonstart verlief nach einem Nackenschlag zu Beginn durchaus positiv
für die TBB. Einem 46:70-Debakel gegen Göttingen folgten Siege gegen
Tübingen und den Mitteldeutschen BC. Auch in Bremerhaven und in Oldenburg
schnupperte das Rödl-Team jeweils am Erfolg, verlor aber am Ende hauchdünn
mit 72:73 und 66:68. In beiden Partien standen die Zeichen lange Zeit auf
Sieg, bevor sie in den Schlusssekunden doch noch verloren gingen.
Viel besser hat es Trier dann am letzten Wochenende gemacht. Da besiegte
die Rödl-Fünf die Telekom Baskets Bonn mit einem beeindruckenden 65:48. Das
Ergebnis verrät es: In Trier wird kontrolliert gespielt und auf die
Defensive geachtet. Das durchschnittliche Spiel der TBB endet 67:66. Zum
Vergleich: Hagen spielt im Mittel 89:79. Man darf gespannt sein, wer wem am
Mittwoch seinen Stil aufdrücken wird.
Hagens Coach Ingo Freyer freute sich natürlich über den Sieg des
Ludwigsburg: "Es ist einfach toll, dass wir die Mannschaft sind, die in der
neuen Ischelandhalle auflaufen darf und dass wir dort endlich unseren
Spielstil präsentieren konnten." Doch er wäre nicht Ingo Freyer, wenn er im
nächsten Halbsatz sagen würde: "Aber ab sofort gilt nur noch Trier."
Personell gibt es nur einen Unterschied zum Ludwigsburg-Spiel: Edward
Seward darf nach abgelaufener Sperre wieder ran.
Vor Trier hat Freyer gehörigen Respekt: "Eine offensiv wie defensiv
ausgesprochen disziplinierte Mannschaft. Man spürt die Berliner Handschrift
und die gute Ausbildung der Spieler." Einen guten Eindruck hat der Hagener
Trainer von Philip Zwiener: "Er ist erstmals bei einem Club, wo er viel
spielen darf. Das nutzt er aus. Ein wichtiger Faktor ist zudem Dru Joyce.
Er ist der Kopf der Trierer Mannschaft."
Gefallen findet Ingo Freyer auch an der Mannschaftsstruktur: "Oskar Faßler
und Maik Zirbes machen das gut von der Bank. Dazu kommen sehr erfahrene
Leute wie George Evans und Dragan Dojcin." Einen Kampf zweier Spielsysteme
sieht er nicht grundsätzlich: "Trotz der strukturierten Spielweise sucht
Trier auch den schnellen Abschluss, etwa über Joyce oder Zwiener. Ich
erwarte ein sehr enges und schweres Spiel für uns."
Neue Motivation hat sein Team durch die umgebaute Ischelandhalle bekommen.
"Das war eine tolle Atmosphäre gegen Ludwigsburg. Die Halle ist klasse und
die Fans waren richtig gut. Es macht Spaß, dort zu spielen." Nach und nach
können die Feuervögel auch wieder regelmäßig in der "Ische" trainieren: "Am
Montag mussten wir noch mal ausweichen, aber das wird sich jetzt alles
finden."
Ganz besonders freut sich Ingo Freyer gegen Trier auf das Duell mit seinem
alten Spezi Henrik Rödl: "Wenn ich mich recht erinnere, sind wir etwa zur
gleichen Zeit Trainer geworden. Gleich zu Beginn gab es ein tolles Spiel.
Henrik coach Lichtefelde und ich Rist Wedel. Es waren viele junge Spieler
auf dem Feld. Es war ein taktisch interessantes Spiel mit hohem Score - und
wir haben knapp gewonnen. Seitdem haben sich unsere Wege häufiger
getroffen, wir kennen uns gut."
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