Köln - Drei Vorfälle mit "rechtem" Hintergrund im Stadtgebiet beschäftigen die Polizei Köln.
Im jüngsten Fall von Mittwochabend (13. Oktober) hat die Polizei vier Tatverdächtige
(11-15) ermittelt. Sie hatten zuvor in Köln-Pesch drei jüdische
Mädchen im Alter von 17 und 18 Jahren in einem Bus durch
antisemitische Äußerungen beleidigt und nach Verlassen des Busses
bespuckt und getreten.
"Gegen diese verabscheuungswürdigen Straftaten geht die Polizei Köln
mit aller Konsequenz vor. Wir tun alles dafür, dass es Extremen nicht
gelingt, durch ihre Aktionen Angst und Schrecken in der Bevölkerung
zu verbreiten", sagte Polizeipräsident Klaus Steffenhagen heute in
Köln. Steffenhagen weiter: "Wir wollen, dass alle Menschen sich in
Köln sicher fühlen, egal woher sie kommen und welcher Religion sie
angehören".
Bereits am 11. Oktober hatten junge Männer der "rechten Szene",
die überwiegend aus dem Raum Aachen kamen, versucht, in der Kölner
Altstadt das Straßenschild "Judengasse" herunter zu reißen. Bei einer
Auseinandersetzung mit der Polizei waren mehrere Polizisten durch
Schläge und Reizgas leicht verletzt worden. Gegen sechs
Tatverdächtige aus Köln, Aachen, Stolberg, Grevenbroich und Bergheim
ermittelt die Polizei unter anderem wegen Landfriedensbruchs,
Widerstandes und gefährlicher Körperverletzung (siehe dazu
Polizeimeldung vom 11. Oktober, Nr. 4).
Auch am späten Abend des 08. Oktober hatte eine mutmaßlich
"rechte" Veranstaltung in einer Ehrenfelder Gaststätte die Polizei
beschäftigt. Etwa 50 bis 60 Personen einer "geschlossenen
Gesellschaft" waren zeitweise auf die Straße getreten und sollen dort
nach Aussagen von Zeugen durch volksverhetzende Parolen aufgefallen
sein. Bei Eintreffen der Polizei zog sich die beschriebene
Personengruppe wieder in die Gaststätte zurück. Im Beisein der
Polizisten fielen keine strafbaren Äußerungen. Der polizeiliche
Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen gibt es zwischen diesen
drei Straftaten keinen unmittelbaren Zusammenhang. (de)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen