Samstag, 30. Oktober 2010

RTL-Chefin Anke Schäferkordt: Deutsches Medienrecht ist seit langem überholt


Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Köln - Das deutsche Medienrecht ist nach Meinung von Anke Schäferkordt, Chefin der Mediengruppe RTL Deutschland, nicht auf der Höhe der Zeit. "Das Medienrecht geht von Voraussetzungen aus, die schon lange überholt sind." Das mache allein die Online-Entwicklung 
deutlich. "Es muss dringend über eine gerechte Regulierung 
nachgedacht werden", sagte sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger" 
(Samstag-Ausgabe).

   Schäferkordt fordert eine ausbalancierte Medienordnung: "Ich 
finde, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Laufe der Zeit 
etwas zu groß geworden ist. Wir erlauben uns in Deutschland ein von 
Gebühren finanziertes öffentlich-rechtliches System, das es in diesem
Umfang nirgendwo auf der Welt gibt." Im Rundfunkstaatsvertrag sei der
öffentlich-rechtliche Auftrag nicht genau genug festgelegt: "Das 
lässt in der Interpretation fast alles zu." Der Programm-Auftrag 
müsse klarer definiert werden, so Schäferkordt. "Ich persönlich käme 
jedenfalls gut mit deutlich weniger Programm der 
öffentlich-rechtlichen Sender zurecht."

   Verwundert ist die RTL-Chefin darüber, dass zwar viel über ein 
Werbeverbot für die öffentlich-rechtlichen Sender gesprochen worden, 
aber bis auf das Sponsoringverbot nichts passiert sei. Ein 
Werbeverbot wäre ihrer Meinung auch eine "Hygiene-Entscheidung" 
zwischen beiden Systemen.

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