Donnerstag, 25. November 2010

Auto rein und dann nichts wie raus

Knapp ein Viertel aller Parkhäuser durchgefallen
München - Um die Verbraucherfreundlichkeit vieler Parkhäuser
in Deutschland steht es nicht zum Besten. Bei einem ADAC-Test von 50 
Bauwerken in zehn Städten fiel knapp ein Viertel der Kandidaten mit 
"mangelhaft" oder "sehr mangelhaft" durch. Mittelmaß präsentierten 21
Parkhäuser und bekamen dafür die Note  "ausreichend". Mit "gut" 
schnitten 13 ab, die Bewertung "sehr gut" gab es lediglich vier Mal. 
Auf dem Prüfstand waren Parkanlagen in Berlin, Bremen, Dortmund, 
Dresden, Düsseldorf, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. 
Untersucht wurden neben der Befahrbarkeit die Benutzerfreundlichkeit,
die Sicherheit und die Parktarife.

   Das Sieger-Parkhaus Oberanger in München überzeugte in nahezu 
jeder Hinsicht. Es ist großzügig und übersichtlich angelegt, die 
Fußgängerwege sind deutlich gekennzeichnet. Einmalig im Test sind 
extra Parkplätze für Senioren. Aber auch Sicherheit wird 
großgeschrieben. Dies zeigt sich zum Beispiel in der 
Video-Überwachung sensibler Bereiche, in der durchgehend hellen 
Beleuchtung oder in verglasten Aufzugtüren. Ein Wermutstropfen: Man 
kann nur in vollen Stunden zahlen, der Altmarkt in Dresden etwa 
bietet einen faireren 25-Minuten-Takt.

   Schnell das Auto rein und dann nichts wie raus - dies war der 
Eindruck der ADAC-Experten beim Testverlierer City-Hof am Hamburger 
Klosterwall. Dunkel, verwinkelt und ungepflegt zeigte sich die 
Anlage, mit zu schmalen Fahrbahnen und zu engen Parkplätzen. Weil die
Rampen eine Neigung von 19 Prozent aufwiesen, gab es in der Kategorie
"Befahrbarkeit" sogar null Punkte.

   Häufigster Mangel im Test ist die zu geringe Breite der 
Parkplätze. Mindestens 2,50 Meter sollen es sein - mehr als zwei 
Drittel der Testkandidaten liegen jedoch unter der geforderten 
Breite. Doch auch schmale und steile Rampen, enge Kurven, schlechte 
Wegweisung und mangelnde Barrierefreiheit machen Autofahrern das 
Leben schwer. Und die Hälfte der Frauen-Plätze im Test war nicht 
überwacht.

   Der ADAC fordert neben einer angemessenen Stellplatzbreite auch 
eine Mindesthöhe von 2,10 Meter, eine helle Ausleuchtung und klare 
Leitsysteme für Autofahrer sowie Fußgänger. Frauenparkplätze müssen 
videoüberwacht und wie Behindertenplätze in der Nähe des Ausgangs 
platziert werden. Die Tarife sollten verbraucherfreundlich in 
möglichst kurzen Zeiteinheiten getaktet sein.

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