Mittwoch, 3. November 2010

Breite Mehrheit für bescheidene Lohnerhöhungen


Hamburg - Angesicht der boomenden Konjunktur in Deutschland hält die überwältigende Mehrheit der Arbeitnehmer (81 Prozent) eine eigene Gehaltserhöhung für gerechtfertigt.
Das ergab eine Umfrage des Hamburger Magazins stern unter 1000 repräsentativ ausgewählten 
Beschäftigten in Deutschland. 17 Prozent sagten, mit Blick auf die 
Situation in ihrem Betrieb komme eine Lohnerhöhung für sie nicht in 
Frage.

   Aber auch von denen, die eine Gehaltserhöhung für gerechtfertigt 
halten, träumt nur eine Minderheit von einem dicken Lohnplus. Auf die
Frage, wie hoch eine gerechte Gehaltserhöhung ausfallen sollte, 
sprach sich mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) für eine 
Erhöhung von maximal vier Prozent aus: 8 Prozent plädierten für zu 
zwei Prozent mehr Lohn, 24 Prozent für bis zu drei Prozent und 21 
Prozent für bis zu vier Prozent mehr Lohn.

   Die übrigen Arbeitnehmer halten Lohnerhöhungen von mehr als vier 
Prozent für angemessen: 25 Prozent sprachen sich für bis zu fünf 
Prozent mehr Gehalt aus, 5 Prozent für eine Lohnplus von bis zu sechs
Prozent. 15 Prozent meinten, es sollten bis zu sieben Prozent oder 
mehr sein.

   Dass Politiker wie FDP-Chef Guido Westerwelle und 
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) öffentlich für kräftige 
Lohnerhöhungen trommeln, kommt bei den Deutschen allerdings nicht gut
an: 82 Prozent der Befragten sagten, sie hielten solche Äußerungen 
für unglaubwürdig.

   Datenbasis: 1000 Arbeitnehmer in Deutschland vom 27. bis 29. 
Oktober 2010, statistische  Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. 
Institut: Forsa. Auftraggeber: stern

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