Freitag, 26. November 2010

Buch „Archäologie in Hagen. Die Erforschung einer Geschichtslandschaft“ vorgestellt

Stellten das Buch im Historischen Centrum vor (von links): Bürgermeister Dr. Hans-Dieter Fischer, Beate Hauck (Leiterin Historisches Centrum), Horst Klötzer, Dr. Ralf Blank (Historisches Centrum Hagen), Privatdozent Dr. Jörg Orschiedt (Universität Leipzig), Ina Hanemann (Leiterin Untere Denkmalbehörde der Stadt Hagen), Dr. Ludger Claszen (Klartext-Verlag) und Dr. Eva Cichy (Landschaftsverband Westfalen-Lippe).

Die Großstadt Hagen ist das Oberzentrum der südwestfälischen Region Mark. Gelegen auf der Schwelle vom gebirgigen Sauerland hin zum Ruhrgebiet und dem Westfälischen Flachland, weist kaum eine andere Region in Westfalen so viele Denkmäler aus geologischer, archäologischer und historischer Zeit auf. Darüber hinaus zählt Südwestfalen zu den an Höhlen reichsten Gebieten in Europa. Das heute im Historischen Centrum Hagen vorgestellte Buch „Archäologie in Hagen. Die Erforschung einer Geschichtslandschaft“ ist die erste zusammenfassende Darstellung einer archäologischen Stadt- und Regionalgeschichte im Raum Hagen und in der südwestfälischen Region Mark.

Die auch für Nicht-Fachleute verständlich geschriebenen, mit zahlreichen überwiegend farbigen Abbildungen aufwändig illustrierten Beiträge des Buches geben einen guten Einblick in die „steinalte“ Besiedlungsgeschichte der Region seit der Altsteinzeit. Die einzelnen Beiträge spannen dabei einen weiten Bogen von den eiszeitlichen Neandertalern, die schon vor rund 70.000 Jahren auf der Jagd nach Mammuts das Gebiet durchstreiften, von Rentierjägern vor über 12.000 Jahren bis zu den nacheiszeitlichen Jäger und Sammlern der Mittelsteinzeit zwischen 11.000 und 7.500 Jahren. Über jungsteinzeitliche Bauern, die vor etwa 7.500 Jahren erste Siedlungen errichteten, sowie bronze- und eisenzeitlichen Höhlen- und Siedlungsfunden bis hin zu mittelalterlichen Wallanlagen, Höhenburgen, Adelssitzen, Siedlungsplätzen, Kirchen und Klöstern reicht die inhaltliche Themenauswahl.

Den Abschluss bildet die Neuzeitarchäologie, wie beispielsweise Untersuchungen an Industrie- und Verkehrsanlagen. Wer sich über den neuesten Forschungsstand und aktuelle Vorhaben der archäologischen Landeskunde in Südwestfalen informieren will, erhält ein fundiertes Nachschlagewerk. Herausgegeben wird das Buch von Prof. Dr. Michael Baales (LWL-Archäologie für Westfalen), Dr. Ralf Blank (Historisches Centrum Hagen) und Privatdozent Dr. Jörg Orschiedt (Universität Leipzig).

Bürgermeister Dr. Hans-Dieter Fischer würdigte in seiner Rede die außerordentliche Arbeit der Herausgeber und verwies darauf, dass das neu erschienene Buch „Archäologie in Hagen. Die Erforschung einer Geschichtslandschaft“ deutlich zeige, dass die Stadt Hagen und die Region Mark neben Kunst und Jugendstil noch weitere Alleinstellungsmerkmale vorzuweisen haben. Denn auch die überregional herausragenden Zeugnisse der weit in die Vergangenheit zurück reichenden Geschichte seien ein wichtiger Faktor, der in der Außendarstellung von Stadt und Region künftig mehr Beachtung finden sollte.

Ausdrücklich hob Dr. Fischer in seiner Rede die Arbeit von Horst Klötzer hervor, der in 30-jähriger Tätigkeit für die Archäologie und Bodendenkmalpflege – seit 1980 nicht nur als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Stadt Hagen, sondern auch der LWL-Archäologie für Westfalen – beachtliches geleistet habe. Klötzer hat viele wichtige Funde und Fundstellen in Hagen und der Region entdeckt. Für das Buch steuerte er als Autor einen Beitrag über den Fund von Werkzeugen eines Münzfälschers bei.

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