Dienstag, 9. November 2010

Greenpeace-Aktivisten fixieren LKW auf Castorstrecke

Dannenberg - Greenpeace-Aktivisten haben heute gegen 18.40
Uhr einen LKW vor der Ausfahrt des Verladekrans in Dannenberg auf der
Transportstrecke des Castors fixiert. Der Lastwagen wurde teilweise
abgesenkt, sodass sich Aktivisten im Inneren des Fahrzeugs mit
Stahlröhren an der Straße befestigen konnten. Auf dem Banner am LKW
ist "Atomkraft ist ein Irrweg - Stopp Castor" zu lesen. Gleichzeitig
haben sich Greenpeace-Kletterer von einem Baum in Langendorf an der
geplanten Castor-Strecke abgeseilt. Die Aktivisten protestieren damit
gegen die falsche Energiepolitik der Bundesregierung. Greenpeace
fordert, die Castorbehälter statt nach Gorleben gemäß dem
Verursacherprinzip zu den Atomkraftwerken zu bringen, in denen der
Atommüll produziert wurde.

   "Bundeskanzlerin Merkel und Umweltminister Röttgen befinden sich
mit ihrer konzernfreundlichen Atompolitik auf einem aggressiven
Kollisionskurs mit der Bevölkerung", sagt Tobias Riedl, Atomexperte
von Greenpeace. "Ob Laufzeitverlängerung oder Gorleben, Merkel und
Röttgen machen Politik mit dem Vorschlaghammer. Dabei bleiben
Sinnhaftigkeit und Sicherheit auf der Strecke. Es ist offensichtlich,
dass der schwarz-gelben Bundesregierung die Profite der Atomkonzerne
wichtiger sind, als die Interessen und Bedürfnisse der Menschen."

   Die massiven Proteste im Wendland zeigen, dass die Menschen mit
der Atompolitik der Bundesregierung nicht einverstanden sind. Neueste
Meinungsumfragen bestätigen dieses Bild. Demnach ist die Mehrheit der
Deutschen mit den Entscheidungen der schwarz-gelben Bundesregierung
in Atomfragen nicht zufrieden. So lehnen 72 Prozent der Bevölkerung
längere Laufzeiten für Atomkraftwerke ab, auch 56 Prozent der
CDU-Anhänger sind dagegen. 65 Prozent sind gegen die Errichtung eines
Endlagers für Atommüll in Gorleben. 80 Prozent hingegen haben
Verständnis für Proteste gegen den Atommülltransport aus La Hague
nach Gorleben.

   Alle Umfragewerte stammen aus aktuellen repräsentativen Umfragen,
die TNS-Emnid im Oktober im Auftrag von Greenpeace durchgeführt hat.

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