Sonntag, 28. November 2010

Klare Heimschlappe gegen Düsseldorf: Feuervögel ohne Sprit im Tank

Freudestrahlend und mit geballter Faust verschwand Trainer Murat Didin kurz nach dem Spiel in der Kabine. Kein Wunder: Seine Gloria GIANTS Düsseldorf hatten gerade eben klar mit 86:58 (46:29) bei Phoenix Hagen gewonnen und den zweiten Saisonsieg gelandet.
Der Katzenjammer bei den Feuervögeln war aber schon vor dem Spiel groß. Die
Vorbereitung auf die Partie gegen Düsseldorf fiel ins Wasser. Neben Edward
Seward mussten auch Mark Dorris (Magen-Darm), Zygimantas Jonusas (Fuß) und
Jacob Burtschi (Ellbogen) weitgehend passen, versuchten sich aber dennoch
auf dem Feld. Auch David Bell hatte mit Fußproblemen zu kämpfen. Neuzugang
Jamie Jones gab dafür sein Debüt im Hagener Trikot.

Bis zum 15:15 durch Bernd Kruel (8.) konnten die Feuervögel die Partie
offen gestalten. Auffällig war aber schon da, dass die Gastgeber in der
Verteidigung stets einen Schritt zu spät dran waren. Düsseldorf nutzte das
und traf nach Belieben aus der Distanz. Der fünfte Dreier bedeutete das
21:17 durch Jamaal Tatum (9.).

Hagen trat nicht so energiegeladen auf wie im bisherigen Saisonverlauf. Es
gab keine Ballgewinne und damit keine leichten Punkte. Im Set Play quälte
sich Phoenix gegen die gute Düsseldorfer Defense und erzwang viele Würfe.
Die Folge: Hagen blieb fast fünf Minuten ohne eigenen Punkt und geriet
durch zwei Dreier von Olumuyiwa Famutimi mit 19:34 ins Hintertreffen (16.).
Mit der Einwechslung von Dominik Spohr und Malte Schwarz wurde das Hagener
Spiel zwar intensiver, aber auch nicht glücklicher. Zur Pause führte
Düsseldorf mit 46:29.

Nach dem Seitenwechsel versuchte es Ingo Freyer dann mit einer
Zonenverteidigung. Düsseldorf wirkte einige Angriffe lang konfus, was David
Bell zum 34:46 nutzte (22.). Murat Didin nahm eine Auszeit und stelle die
GIANTS neu ein. Phoenix gewann dennoch weiter Bälle, konnte aber - ganz
ungewohnt - keinen Schnellangriff abschließen. Stattdessen gingen die
erkämpften Bälle postwendend wieder verloren. Düsseldorf bedankte sich und
entschied die Partie vorzeitig. Als Steven Wright einen Dreier aus der
Bewegung zum 58:39 traf (25.), schwand der Glaube an die Wende. Nach 30
Minuten führten die Gäste sogar mit 71:47.

Im letzten Viertel ließ Ingo Freyer seine angeschlagenen Spieler weitgehend
auf der Bank. Insbesondere Mark Dorris wirkte geschlaucht und völlig
entkräftet. Dafür bekamen Malte Schwarz, Dominik Spohr und Jamie Jones
jetzt reichlich Einsatzzeit. Jones erzielte nach 37 Minuten seinen ersten
Punkte für Phoenix, doch da stand es bereits 56:79. Letztendlich siegte
Düsseldorf - auch in der Höhe verdient - mit 86:58.

Trainerstimmen:

Ingo Freyer: "Glückwunsch an Düsseldorf, es war ein hochverdienter Sieg.
Die Niederlage kam für mich nicht so überraschend. Entscheidend für unsere
Spielweise sind das Training und die Intensität. Wir können seit vier, fünf
Wochen aufgrund von Verletzungen nicht richtig arbeiten, damit hängt unser
Einbruch zusammen. Mit Bell, Jonusas, Burtschi und Dorris waren vier
Spieler nicht fit. Wir waren in Angriff und Verteidigung nicht aggressiv
genug, das war auch mein Hauptkritikpunkt zur Pause. Um unseren Stil
durchzusetzen, müssen wir schnell wieder hart trainieren können, um uns gut
vorzubereiten. Dominik Spohr und Malte Schwarz haben alles gegeben, das war
okay. Jamie Jones ist noch nicht zu bewerten. Ich bin dennoch froh, dass
wir da in der Tabelle stehen, wo wir stehen."

Murat Didin: "Wir haben heute einen wichtigen Sieg gelandet. Hagen hat ein
gutes Team, das sehr athletisch und mit hohem Tempo spielt. Aber wir waren
gut vorbereitet und haben sehr gut verteidigt, das war entscheidend. Die
Hilfe ist immer gekommen und dadurch konnten wir verhindern, dass Hagen
sich schnell absetzen kann, was ihnen bisher meist gelungen ist. Wir haben
ein Team geschlagen, das - gerade in eigener Halle - schwer zu schlagen
ist."

Phoenix Hagen: Burtschi (11/3), Pryor (9/1), Bell (9/1), Jonusas (8), Spohr
(7), Kruel (7), Schwarz (5/1), Jones (2), Dorris, Terwilliger.

Düsseldorf: Tatum (17/3), Famutimi (16/3), Brempong (13), Pope (13/1),
Haynes (9/1), Wright (9/2), Kisielius (5), Buck (2), Khartchenkov (2).

Stationen: 9:10 (5.), 18:23 (10.), 19:31 (15.), 29:46 (20.), 39:58 (25.),
47:71 (30.), 54:79 (35.), 58:86 (40.).

Zuschauer: 2.673

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