Donnerstag, 25. November 2010

MdB René Röspel: Verfassungsgericht stärkt Bio-Bauern

„Mit dem Urteil zum Gentechnikgesetz hat das Bundesverfassungsgericht ein klares Signal in Sachen grüner Gentechnologie an die Agro-Konzerne und vor allem an die Regierung gesendet“, freut sich der heimische 
Bundestagsabgeordnete und entschiedene Kritiker der umstrittenen Technologie René Röspel. 


Das Urteil stärke die wachsende Zahl der Bio-Bauern auch in der heimischen Region.
Sachsen-Anhalts Regierung hatte gegen das Gentechnikgesetz geklagt, weil 
es sich durch die Vorschriften sowohl bei der Nutzung und Freisetzung 
von gentechnisch veränderten Pflanzen als auch bei der Forschung 
eingeschränkt sah. Die weitreichende Haftungsregelung verletze außerdem 
die Berufsfreiheit, da Bauern im Falle von Auskreuzungen in benachbarte 
gentechnikfreie Felder, finanziell zur Verantwortung gezogen würden. 
Auch das öffentliche Standortregister stand in der Kritik: es würde 
„politisch motivierte Feldzerstörungen“ begünstigen und das Grundrecht 
auf informationelle Selbstbestimmung verletzen. Die Karlsruher Richter 
fanden deutliche Worte in ihrem Urteil: Die Regelungen für den Anbau 
gentechnisch veränderter Pflanzen seien im Hinblick auf den Schutz des 
Gemeinwohls vor den potenziellen Gefahren der Technologie angemessen. 
Dabei leiste das Standortregister einen wichtigen Beitrag zum 
öffentlichen Meinungsbildungsprozess und sei nicht ursächlich für 
Feldzerstörungen, denn die habe es schon vor der Einführung des 
Registers gegeben. Eine Technologie, welche in die elementaren 
Strukturen des Lebens eingreife, schwer kontrollierbar, kaum 
zurückholbar und noch nicht endgültig in ihrer Langzeitwirkung erforscht 
sei, erfordere eine besondere Sorgfaltspflicht vom Gesetzgeber. Die 
Sicherheit von Mensch, Tier und Umwelt hat oberste Priorität und 
des-wegen brauche man strenge Regeln im Umgang mit der grünen 
Gentechnologie. „Dies gilt im übrigen für jede neue, noch nicht 
ausreichend erforschte Technologie“, so der stellvertretende Sprecher 
für Bildung und Forschung der SPD-Bundestagsfraktion.
Röspel fühlt sich durch das Bundesverfassungsgericht in seinem und dem 
von seiner Fraktion eingeschlagenen Kurs bestätigt: „Wir haben bei der 
letzten Novellierung des Gentechnikgesetzes sowohl das Standortregister 
als auch die Haftungsregelung gegen die CDU/CSU – unseren damaligen 
Koalitionspartner – verteidigt. Nun es ist an der schwarz-gelben 
Regierung, zu zeigen, dass sie das Signal des Bundesverfassungsgerichtes 
verstanden hat und endlich im Sinne des Vorsorgeprinzips zu handeln.

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