Mittwoch, 3. November 2010

NRW will riesige Erdgasfelder anzapfen


Land hat Bohrlizenzen an ExxonMobil vergeben - Grüne fühlen sich überrumpelt

Essen - In NRW sollen riesige, bislang unerschlossene 
Erdgas-Lagerstätten ausgebeutet werden. Nach Informationen der 
Zeitungen der WAZ-Mediengruppe haben der US-Ölmulti ExxonMobil sowie 
neun weitere Energieunternehmen aus Australien, Kanada und 
Deutschland vom Land Genehmigungen für millionenteure Probebohrungen 
erhalten. Das geht aus einer Antwort von NRW-Wirtschaftsminister 
Harry Voigtsberger (SPD) an die Landtagsfraktion der Grünen hervor. 
Der Brief liegt den Zeitungen vor. Die Gesamtfläche, in der 
Gasvorkommen zunächst erkundet werden sollen, entspricht der Hälfte 
der Fläche NRWs. Der Schwerpunkt liegt im nördlichen Münsterland. In 
Borken, Steinfurt und Nordwalde will ExxonMobil in Kürze Bohrungen 
durchführen. Betroffen ist auch das nördliche und südliche Ruhrgebiet
sowie Kreise im Sauerland. Die Grünen im Bundestag und NRW-Landtag 
fühlen sich überrumpelt. "Wir sind überrascht. Wir wussten von 
nichts. Die Claims wurden still und heimlich abgesteckt", sagte 
Oliver Krischer, Energieexperte der Grünen im Bundestag. Bei den 
Vorkommen handelt es sich um "unkonventionelles" Erdgas. Es ist in 
Gesteinsschichten sowie in Kohleflözen eingelagert und kann nur mit 
hohem Aufwand gefördert werden.  Dabei wird das Gestein durch 
Sprengungen gespalten. Die Grünen befürchten, dass bei dieser 
Fördertechnik giftige Chemikalien und radioaktive Stoffe ins 
Grundwasser gelangen. Im Münsterland habe sich bereits eine erste 
Bürgerinitiative gegründet.

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