Positiv wird bewertet, dass die Ratsfraktionen das komplette Paket gestoppt haben und somit der Widerstand Wirkung gezeigt hat. Dass allerdings große Teile der Kürzungen die Zustimmung im Rat gefunden haben, enttäuscht die Mitglieder des Bündnisses. Sie sehen nach wie vor eine große Gefahr der Zerschlagung wichtiger Strukturen.
In den kommenden Wochen und Monaten kommt es für das Bündnis darauf an, den von der Politik eingeschlagenen Weg, über Kürzungen den städtischen Haushalt zu sanieren, zu stoppen und stattdessen für eine auskömmliche Finanzierung der Kommunen einzutreten. Hier sieht sich das Bündnis durch das kürzlich vorgestellte Gutachten des Institutes für Makroökonomie und Konjunkturforschung bestätigt, welches die Stärkung der Einnahmen in den Vordergrund stellt.
Mit weiteren Aktionen soll im neuen Jahr die Diskussion um eine positive Gestaltung der Zukunft unserer Stadt angeregt werden. Dazu sind nächste Treffen geplant, die zur Diskussion über die Sicherung der Kultur, der sozialen Strukturen, der Bildung sowie eines nachhaltigen Entwicklungsweges der Stadt genutzt werden sollen. Das Bündnis lädt Hagener Bürgerinnen und Bürger, die sich auf diesen Feldern engagieren möchten, ausdrücklich zur Beteiligung ein !
Befremdet zeigt sich das Bündnis über den Umgang des Oberbürgermeisters mit den Ergebnissen der Bürgerrunden. Obwohl hier mehr als 80 % der Vorschläge von den Hagener Bürgern abgelehnt wurden, wird deren Umsetzung konsequent weiter betrieben. "Wenn man nicht bereit ist, das Votum der Bürger umzusetzen, warum gaukelt man ihm dann vor, Einfluss nehmen zu können?", fragen sich die Bündnis-Partner und sie befürchten durch diesen Umgang mit dem Bürgerwillen einen Beitrag zur Steigerung der Politikverdrossenheit auch in Hagen.
Das Bündnis hält dies für eine ungute Entwicklung und fordert, die proklamierte Einbeziehung der Bürger auch zu praktizieren. Hagen steht vor schweren Aufgaben und der Stadtspitze sollte daran gelegen sein, die Bevölkerung einzubeziehen. Die Erfahrung in Stuttgart zeigen deutlich, dass es für politische Entscheidungsträger nicht ohne Risiko ist, gegen den Willen der Bevölkerung zu agieren.
Große Hoffnung setzen die Teilnehmer des Auswertungstreffens auf den neuen Regierungspräsidenten Bollermann. Dieser müsse nun mit der Tradition seines Vorgängers Helmut Diegel brechen und statt des verkürzten "Sparansatzes" einen Prozess betreiben, der Hagen "Luft zum Atmen" gibt.
Das Bündnis ist über den Hagener DGB erreichbar und die Termine für die nächsten Treffen sind unter www.hagen.dgb.de zu finden.
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