Sonntag, 31. Oktober 2010

Aigner will giftige Farben auf Lebensmittelverpackungen verbieten


Berlin - Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) will Verbraucher besser vor gesundheitsschädlichen Lebensmittelverpackungen schützen.
Milchkartons, Jogurtbecher und andere Verpackungen sollen künftig nur noch mit solchen Farben 
bedruckt werden dürfen, die für Verbraucher nachweislich unbedenklich
sind, berichtet der Tagesspiegel (Montagausgabe) unter Berufung auf 
Regierungskreise. Damit will das Ministerium verhindern, dass giftige
Stoffe in den Druckfarben auf die Lebensmittel übergehen.

   Per Verordnung will Aigner festlegen, welche 
Druckfarbenbestandteile künftig für Lebensmittelverpackungen 
verwendet werden. Die zulässigen Stoffe sollen in einer Positivliste 
aufgeführt werden, wenn sie zuvor vom Bundesinstitut für 
Risikobewertung (BfR) getestet und für undenklich erklärt worden 
sind. Druckfarbenbestandteile, für die es keine solche Bewertung 
gibt, sollen künftig nur noch eingesetzt werden dürfen, wenn sie in 
den Lebensmitteln nicht nachweisbar sind. Stoffe, die im Verdacht 
stehen, Krebs zu erregen, das Erbgut zu verändern oder die 
Fortpflanzung zu beeinträchtigen, sowie Nanomaterialien sollen völlig
verboten werden.

   Die Verordnung soll im Laufe des nächsten Jahres in Kraft treten. 
Ursprünglich hatte sich Deutschland für eine europäische Lösung 
eingesetzt. Bislang hat Brüssel das Thema jedoch nicht aufgegriffen. 
Daher hat sich Aigner jetzt zu einem nationalen Alleingang 
entschieden. Sie ist alarmiert, weil Lebensmittel immer wieder mit 
Druckfarbenbestandteilen belastet sind. Die Untersuchungen der 
amtlichen Marktüberwachungsstellen und ein vom Verbraucherministerium
gefördertes Forschungsprojekt haben inzwischen 17 Chemikalien in 
Druckfarben nachgewiesen, die von der Verpackung in die Lebensmittel 
übergehen.

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