Berlin - Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) will Verbraucher besser vor gesundheitsschädlichen Lebensmittelverpackungen schützen.
Milchkartons, Jogurtbecher und andere Verpackungen sollen künftig nur noch mit solchen Farben
bedruckt werden dürfen, die für Verbraucher nachweislich unbedenklich
sind, berichtet der Tagesspiegel (Montagausgabe) unter Berufung auf
Regierungskreise. Damit will das Ministerium verhindern, dass giftige
Stoffe in den Druckfarben auf die Lebensmittel übergehen.
Per Verordnung will Aigner festlegen, welche
Druckfarbenbestandteile künftig für Lebensmittelverpackungen
verwendet werden. Die zulässigen Stoffe sollen in einer Positivliste
aufgeführt werden, wenn sie zuvor vom Bundesinstitut für
Risikobewertung (BfR) getestet und für undenklich erklärt worden
sind. Druckfarbenbestandteile, für die es keine solche Bewertung
gibt, sollen künftig nur noch eingesetzt werden dürfen, wenn sie in
den Lebensmitteln nicht nachweisbar sind. Stoffe, die im Verdacht
stehen, Krebs zu erregen, das Erbgut zu verändern oder die
Fortpflanzung zu beeinträchtigen, sowie Nanomaterialien sollen völlig
verboten werden.
Die Verordnung soll im Laufe des nächsten Jahres in Kraft treten.
Ursprünglich hatte sich Deutschland für eine europäische Lösung
eingesetzt. Bislang hat Brüssel das Thema jedoch nicht aufgegriffen.
Daher hat sich Aigner jetzt zu einem nationalen Alleingang
entschieden. Sie ist alarmiert, weil Lebensmittel immer wieder mit
Druckfarbenbestandteilen belastet sind. Die Untersuchungen der
amtlichen Marktüberwachungsstellen und ein vom Verbraucherministerium
gefördertes Forschungsprojekt haben inzwischen 17 Chemikalien in
Druckfarben nachgewiesen, die von der Verpackung in die Lebensmittel
übergehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen