CDU und FDP schaufeln Gewinne von den Stadtwerken zu den „großen Vier“ im Strommarkt, ärgert sich der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel:
„Am Ende fehlen diese Mittel im Kommunalhaushalt für die Finanzierung von Schwimmbädern und Büchereien.“ Höhere Renditen bei RWE, Vattenfall, EnBW und Eon statt Freibad und Bildung – auch das sei das Ergebnis der Beschlüsse über längere Atomlaufzeiten in Berlin.
Die Beschlüsse der schwarz-gelben Mehrheit im Bundestag bedrohten vor
allem Neuinvestitionen der Stadtwerke in Kraftwerke. Der von rot-grün
durchgesetzte Atomausstieg habe Investitionen in eine zukünftige
Energieversorgung ausgelöst. „Neue Anbieter und Stadtwerke konnten damit
rechnen, mit eigenen umweltfreundlichen Kraftwerken die stillgelegten
AKW zu ersetzen“, meint René Röspel, „diese Investitionen sind nun
faktisch verbrannt, denn die Wirtschaftlichkeit neuer Erzeugungsanlagen
ist nicht mehr gegeben.“ Im Ergebnis würden geplante Investitionen sogar
verschoben oder zurückgenommen.
Profiteure seien nur die „großen Vier“ im Strommarkt. Durch die
zusätzlichen Gewinne werde allein die Marktmacht von RWE, EON, EnBW und
Vattenfall gefestigt. Das verhindere mehr Wettbewerb mit absehbar
negativen Folgen für die Strompreise. Die SPD befürchtet, dass die
AKW-Betreiber die zusätzlichen Einnahmen nutzen werden, um auch den
Markt der Erneuerbaren Energien zu übernehmen. Röspel: „Das wird auch
dazu führen, dass die großen Vier die Preise am Markt noch stärker
bestimmen und Kosten beliebig an uns Kunden weitergeben.“
„Sollte der Bundespräsident dieses Gesetz unterschreiben, werden wir es
vor dem Bundesverfassungsgericht zu Fall bringen“, verspricht René
Röspel: „So offensichtlich verfassungswidrig war bisher kaum ein Gesetz.“
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