(Foto: Ruhr.2010) |
Der Internationale Journalistenpreis RUHR.2010, die lorry, wurde jetzt erstmals verliehen bei einem feierlichen Medientreff in der Gebläsehalle im Landschaftspark Duisburg-Nord.
„Schreiben Sie Kulturgeschichte!“ Exakt 206 Beiträge zur Kulturhauptstadt aus insgesamt elf Ländern waren dem Aufruf gefolgt – u.a. aus Italien, Polen, Schweden und Russland. Prämiert wurden Geschichten, die durch eine ungewöhnliche Erzählperspektive, herausragende sprachliche Qualität sowie fundierte Recherche überzeugten.
Der Internationale Journalistenpreis lorry ist mit insgesamt 13.500 Euro datiert.
Die Sieger: In der Kategorie Print/Online hat Chantal Louis gewonnen mit ihrem originellen Text „Mein Pott“, veröffentlicht in der Zeitschrift Emma. Die gebürtige Gelsenkirchenerin erzählt darin von Frauen in einer durch und durch von Männern geprägten Welt. In der Kategorie TV/Vodcast setzten sich Konrad Lischka und Jens Radü mit „Wir sind das Ruhrgebiet“ durch, einer Video-Montage über die vielfältigen Kiez-Kulturen des Reviers auf Spiegel online. In der Kategorie Radio/Podcast erlangte Julia Lührs den ersten Platz. „Alte Klänge aus dem Kohlenpott“ ist eine Soundcollage auf WDR5 gewesen mit dem akustischen Blick in das Archiv einer Region, deren Töne hier stets die Musik bestimmten.
Die weiteren Preise: Markus Wolff „Durch den wilden Westen“ (GEO Spezial, 2. Platz Print); Raoul Löbbert „Eine Frage der Kohle“ (Rheinischer Merkur, 3. Platz Print), Conny Schiffbauer und Jörg Maas „Rockpalast Mobil – Schwarzes Gold – Musik im Ruhrgebiet“ (WDR, 2. Platz TV), Claudia Kuhland „titel thesen temperamente Ruhr 2010“ (ARD, 3. Platz TV), Angela Göttfert „Kulturkinder Ruhr-Atoll“ (Radio Essen, 2. Platz Radio; ein 3. Platz wurde nicht vergeben); mit einer Ehren-lorry wurde außerdem Gudrun Norbisrath (WAZ) ausgezeichnet, für ihr Lebenswerk im immerfort beherzten Kampf für die Kultur.
Der Ort der Veranstaltung, das ehemalige Hochofenwerk im Landschaftspark Duisburg-Nord, war passend gewählt: ein Industriedenkmal der Metropole Ruhr, das beispielhaft für das Leitmotiv „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ von RUHR.2010 steht. Auch die acht Kilogramm schwere Statue selbst ist ein Kind des Ruhrgebiets: gegossen aus solidem Stahl in der Lehrwerkstatt der Friedrich-Wilhelms-Hütte in Mülheim an der Ruhr, gestaltet vom Essener Künstler Christoph Grüne. Der Name „lorry“ ist abgeleitet von der Lore. So wie einst diese Transportwagen die Kohle des Ruhrgebiets aus dem Bergwerk hinauf zu den Menschen transportierten, sollten sich auch Journalisten in der Kulturmetropole Ruhr auf Spurensuche begeben und Überraschendes, Spektakuläres, Bewegendes und Kritisches zu Tage fördern. Abgerundet wurde der Abend mit Live-Musik und Bergmann-Buffet. Wie am Rande der Veranstaltung bekannt wurde, wird darüber nachgedacht, die lorry auch über das Kulturhauptstadtjahr hinaus zu verleihen.
Die Jurymitglieder im Überblick: Roger Boyes (Times-Korrespondent und Buchautor „My dear Krauts“), Elke Buhr (Monopol), Ferdos Forudastan (WDR und Deutschlandfunk), Hans-Ulrich Jörges (Stern), Ulrich Reitz (WAZ), Prof. Hansjürgen Rosenbauer (Goethe-Institut), Johan Schloemann (Süddeutsche Zeitung), Christoph Schultheis (Mitbegründer Bild-blog und Buchautor), Claudius Seidl (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung).
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