Samstag, 30. Oktober 2010

Stuttgart 21: Lammert warnt Regierungen und Behörden vor Machtproben mit dem Volk


Berlin - Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat die Exekutive davor gewarnt, bei der Durchsetzung von Großprojekten wie dem umstrittenen Tunnel-Bahnhof Stuttgart 21 den Dialog mit den Bürgern  zu verweigern.
Dem Berliner Tagesspiegel (Sonntagsausgabe) sagte Lammert: "Regierungen und Behörden müssen der
Versuchung widerstehen, den Nachweis führen zu wollen, sie seien 
stärker als das Volk. Das sind sie am Ende nie."  Demokratisch 
legitimierte Gremien würden dazu neigen, "die Kommunikation mit den 
Bürgern unter Hinweis auf ihre Zuständigkeit und möglicherweise auch 
auf die Überprüfung der getroffenen Entscheidung durch ordentliche 
Gerichte zu versäumen oder gar zu verweigern", fügte Lammert hinzu. 
Umgekehrt müssten sich die Demonstranten davor hüten, "den 
Rechtsstaat dadurch an seine eigenen Grenzen oder darüber hinaus zu 
führen, dass man für die eigenen Interessen eine höhere Autorität 
reklamiert als die durch parlamentarische und gerichtliche Verfahren 
legal zustande gekommenen Entscheidungen".

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