Samstag, 16. Oktober 2010

WAZ: Terror-Spur führt ins Ruhrgebiet

Essen - Die Spur der jüngsten Terror-Drohungen führt in die Rhein-Ruhr-Region. Einer der drei deutschen mutmaßlichen Islamisten, die am 4. Oktober bei einem US-Drohnenangriff in Pakistan getötet wurden, stammt aus Wuppertal.
Er hat jahrelang auf einem Bauernhof zwischen Velbert und Essen als Ferienarbeiter gejobbt. Das berichten 
die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstagausgaben). Nach diesen Informationen ist es der 20-jährige Deutschtürke Bünyamin E.

   E. ist offenbar gemeinsam mit Naamen Meziche und Shahab Dashdi in 
      einem Gehöft im pakistanischen Nord-Waziristan getötet worden. 
      Dort soll sich ein Ausbildungslager des Terrornetzwerks El 
       Kaida befunden haben. Meziche und Dashdi werden nach einem 
      Bericht des "Spiegel" von einem in US-Haft befindlichen 
      Kronzeugen beschuldigt, die terroristischen Angriffe in 
      Westeuropa vorbereitet zu haben, die Gegenstand der 
      spektakulären Warnungen der letzten Wochen waren. Ob E. tiefer 
      verstrickt war, ist unklar.

   Während das Auswärtige Amt keine Angaben macht, bestätigten 
Bekannte von E. den Tod des jungen Mannes in den pakistanischen 
Bergen. Er sei in Wuppertal und Umgebung aufgewachsen, habe aber bis 
vor zwei Jahren nie radikale oder islamistische Äußerungen getan. Im 
Gegenteil: Seine Einstellung sei "sehr westlich" gewesen. "Er war 
höflich, ein lieber Junge", sagt Friedrich Bleckmann, der Bauer, bei 
dem er viele Jahre arbeitete.

   Bünyamin E. ist wohl erst  vor drei Wochen nach Pakistan 
aufgebrochen, um sich dort islamisch unterweisen zu lassen. In 
Pakistan unterrichtet auch sein Schwager als muslimischer 
Religionslehrer.

   Genau diese Reisen schüren beim NRW-Verfassungsschutz verstärkt 
seit 2009  Verdachtsmomente: "Im Fokus stehen Personen mit 
tatsächlichen oder vermuteten Auslandsaufenthalten in Trainingslagern
terroristischer Gruppierungen. Sie erwerben dort Kenntnisse im Umgang
mit Waffen und Sprengstoffen, so dass von ihnen nach ihrer Rückkehr 
ein erhöhtes Sicherheitsrisiko ausgeht."

   Insgesamt 220 Dschihadisten sollen  in Pakistan eine 
paramilitärische Ausbildung erhalten haben, die Hälfte sei nach 
Deutschland zurückgekehrt, sagte Ex-BND-Chef August Hanning der WAZ.

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