Dienstag, 9. November 2010

Castor: "Herr Wulff muss atompolitische Denkpause verordnen"

Über 75.000 Menschen appellieren an Bundespräsident Wulf, das Atomgesetz nicht zu unterschreiben
   Berlin - Nach den größten Anti-Castor-Protesten, die es jemals gab, hat das Kampagnennetzwerk Campact Bundespräsident Christian Wulff aufgefordert, das Atomgesetz nicht zu unterzeichnen. 
Über 75.000 Menschen appellieren bereits an Wulff, sich nicht an dem 
"kalkulierten Verfassungsbruch" der Bundesregierung zu beteiligen. ( 

   Nach Ansicht von Campact kann der gesellschaftliche Konflikt über 
die Atomenergie nicht durch die Polizei gelöst werden. "Jetzt hat es 
Bundespräsident Christian Wulff buchstäblich in der Hand, einen 
ersten Schritt zur politischen Lösung des Konfliktes zu tun. Der 
Bundespräsident muss seine Unterschrift unter den verfassungswidrigen
Atom-Deal verweigern und damit der Bundesregierung eine 
atompolitische Denkpause verordnen", sagte Campact-Geschäftsführer 
Dr. Felix Kolb.

   "Als Ministerpräsident vertrat Wulff selbst die Auffassung, die 
Laufzeiten der Atomkraftwerke dürften nicht ohne Zustimmung des 
Bundesrates verlängert werden. Jetzt darf er nicht vor der Kanzlerin 
und der Atomlobby einknicken. Sollte Wulff jetzt plötzlich seine 
Meinung ändern, würde das der Glaubwürdigkeit der Politik insgesamt 
schaden."

   Die vehementen Proteste der letzten Tage zeigen, dass die 
Bundesregierung zwar ihren Atomplänen Gesetzeskraft verleihen kann. 
Aber die öffentliche Ablehnung der Laufzeitverlängerung lässt sich so
nicht überwinden. "Mit der Aufkündigung des Atomausstieges hat die 
Bundesregierung die Proteste gegen den Atommülltransport ins Wendland
selbst angefacht", sagte Kolb. "Merkel, Westerwelle und Seehofer 
müssen endlich begreifen, dass sie nicht gegen das Volk regieren 
können."

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