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Erich Westendarp / pixelio.de |
Berlin - Der Fund von zwei Paketbomben in Frachtflugzeugen hat eine intensive Diskussion über die Sicherheitsstandards bei der Luftfracht ausgelöst.
Heute tauschen sich Sicherheitsexperten der EU-Mitgliedstaaten über die Vorfälle der vergangenen Tage aus, bevor Anfang der kommenden Woche die EU-Innenminister mögliche Schlüsse aus
den vereitelten Anschlägen ziehen werden. Für die anstehenden
Gespräche formuliert der Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft
Deutscher Verkehrsflughäfen) klare Erwartungen an die Politik.
"Aus Sicht der deutschen Flughäfen müssen mögliche
Schlussfolgerungen auf die versuchten Terroranschläge vor allem auf
europäischer oder internationaler Ebene gezogen werden. Nationale
Alleingänge darf es im Interesse der global agieren
Luftverkehrsbranche nicht geben", fordert Ralph Beisel,
Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV.
Die deutschen Flughäfen erwarten zudem, dass der Schwerpunkt der
politischen Diskussion auf den bestehenden Kontrollprozessen an den
Abflugorten in den Drittstaaten liegt. Sie befürworten daher
beispielsweise einen intensivierten Informationsaustausch zwischen
den Behörden. Auf EU-Ebene gibt es bereits einen klaren Rechtsrahmen
für die Kontrolle von Luftfracht.
Weiterhin setzen die deutschen Flughäfen auf politische
Entscheidungen mit Augenmaß. "Gemessen an ihrem Wert werden 40
Prozent der deutschen Übersee-Exporte über die Luftfracht
abgewickelt. Im Interesse der deutschen Volkswirtschaft müssen
mögliche politische Schlussfolgerungen auch der Preis- und
Zeitsensibilität der Luftfrachtbranche gerecht werden", so
ADV-Verbandschef Ralph Beisel weiter.
Schließlich haben die vereitelten Anschläge offenbart, wie wichtig
die Bedeutung der Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden ist. Auch
wenn der Luftverkehr der mit Abstand sicherste Verkehrsträger ist,
kann und wird es keine hundertprozentige Sicherheit geben. Ralph
Beisel hierzu: "Die Sicherheit im Luftverkehr ist extrem abhängig vom
Erfolg der Sicherheitsbehörden, die terroristische Bedrohungen im
Vorfeld aufklären. Daher sollten sich die politischen Gespräche
diesem Thema intensiv widmen."
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